Wellnessurlaub oder Camping-Trip? Vor dieser Entscheidung stand ich, als mein Mann mir stolz erklärte, ich dürfe den nächsten Urlaub ganz allein bestimmen.
Wellness klingt schön. Aber mir würde ganz klar das Abenteuer fehlen. Mit vier Kindern und vielen Taschenlampen bepackt, ging es also für fünf Tage von der Großstadt auf einen Campingplatz!
Dass meine Kinder sich allerdings vor den Nächten im Freien so fürchten würden, hatte ich nicht erwartet. Mein Mann und ich übernahmen also abwechselnd die Nachtschicht und schleichten mit Fenix Taschenlampen bewaffnet zum Zelt unserer Kinder. Jeder Gang wurde allerdings zu einem nächtlichem Abholexpress.
Nacheinander folgte uns ein Kind nach dem anderen zurück zu unserem Zelt. Unser großer Sohn machte uns bei der ersten Abholaktion noch schnippisch klar, wir sollen die kleinen Angsthasen ruhig mitnehmen, er bliebe in seinem Zelt. Allerdings stand auch er kurz nach Mitternacht mit Taschenlampe und den Worten: „Bei einem Familienurlaub muss die Familien zusammen Urlaub machen!“ vor unserem Zelt.
In dieser Nacht war ich sehr froh, dass mein Mann sich bei der Größe des Zeltes durchgesetzt hatte. Während ich ein gemütliches Paarzelt für uns wollte, schlug er ein extra stabiles, großes Familienzelt vor. In der zweiten Nacht allerdings entschied sich unser großer Sohn dazu, wieder in sein eigenes Zelt zurückzukehren. So entschlüpfte uns Nacht für Nacht eins unserer Kinder. Tatsächlich hatten mein Mann und ich in der letzten Nacht das Zelt für uns. Allerdings waren wir es nun, die nicht schlafen konnten. Denn so ganz ohne Gestupse und dem leisen Flüstern der Kinder, ob noch jemand wach sei, fehlte uns scheinbar etwas in diesem riesigen Familienzelt. So schlichen wir also zum Zelt unserer Kinder und legten uns mit den Worten „Bei einem Familienurlaub muss die Familie zusammen Urlaub machen!“ dazu. Wir wurden herzlich begrüßt. Wer braucht schon Wellness, wenn er Abenteuer haben kann?